XY…. gelöst

Kriminalistisch nur angehaucht

Feingeistiger hintergründiger Humor zeichnete die Aufführung der Kriminalkomödie “XY . . . gelöst” aus. Der Laienspielkreis der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Rönnebeck-Farge wußte durch pointierte Darstellung der szenischen Abfolge und das Vermeiden klamaukhafter Turbulenzen vergnügliche Stunden zu vermitteln und zu entspannendem Schmunzeln anzuregen.
Die Premierenvorstellung im evangelisch-reformierten Gemeindehaus Rönnebeck-Farge war zur Freude der Organisatoren wesentlich besser besucht als vorhergehende. Bemerkenswert war die altersmäßige Zusammensetzung des Publikums von jung bis alt.

Die Situationskomik der kriminalistisch nur angehauchten Handlung lebt von Inkognitos, ein wenig Eifersucht, vermeintlichen, kriminellen Handlungen und sich entwickelnden, zärtlichen Banden mit glücklichem Ausgang.
Es muß schon als gekonnt bezeichnet werden, wie Miß Mary, eine Dame der sich gehoben gebenden Gesellschaft, durch Renate Pokorny jene spaßigen Züge erhält, die das Drehbuch andeutet und von dem Regisseur Jürgen Fastje verstärkt herausgearbeitet wurden. Garry Fritzel als listig lustiger, inkognito Reisender Harald bestach durch eine Darstellungskunst, die unter anderem von sitzenden, treffenden, knappen Bemerkungen und eindrucksvollen Gesten lebt. Seine Ehefrau, die ihm unerkannt nachgereist ist, erhält durch Jutta Kobbe die geforderten eifersüchtigen Merkmale. Komödiantenblut läßt sich in der Darstellungsweise von Günther Tamm als Severin, dem Altwirt, entdecken. Ein Mann mit Herz, auch auf der Bühne. Norma Metag, seine Tocher und Besitzerin des neuen Hotels „Auerhahn“, und Axel (Jens Priebe), ein frisch und frei spielender „großer Junge“, vermögen über die Dauer des Spiels hinweg Aspekte keimender, jugendlicher Zuneigung glaubhaft darzustellen.

Der Laienspielkreis ist in der Lage, alle Generationen der Kirchengemeinde einschließlich der Bevölkerung anzusprechen und zu “versammeln” und somit eine bedeutsame gemeinschaftsfördernde Funktion erfüllt. Der Laienspielkreis läßt der Premiere weitere Aufführungen in Bremen-Nord und im benachbarten Niedersachsen folgen.